Zusatzstoff Eisenoxide E 172

Schwarze Oliven sind in den meisten Fällen nicht durch natürliche Reifung dunkel geworden, sondern werden mit Chemikalien nach der Ernte zur Schwarzfärbung behandelt, unter anderem mit Eisenoxiden E172. Natürlich gereifte und schwarze Oliven gibt es wesentlich seltener im Handel zu kaufen und sind beispielsweise von der Firma OLIVAS* zu bekommen.

Beitrag aktualisiert am 9. Juli 2019 von Marco Eitelmann

Aus was bestehen Eisenoxide?
Die Herstellung von Lebensmittelzusatzstoff E 172
Eisenoxide werden oft auch als Eisenhydroxide unter der E Nummer 172 auf Lebensmittelverpackungen angegeben. Der Grund sind die beiden Ausgangsmaterialien zur Produktion des Stoffes, diese sind Oxide und Hydroxide von natürlichem Eisen, welches vor allem in verschiedenen Mineralerden bzw. Erzen zu finden ist. Die häufigsten Vorkommen für Eisenoxide in Mineralien zur Lebensmittelproduktion sind in Hämatit, Umbra, Sienaerden, sowie in Ocker zu finden. Für die Herstellung der klassischen reinen E172 Eisenoxide werden allerdings chemische Vorgänge eingesetzt. Die Industrie gewinnt Eisenhydroxide mit Hilfe von Chlor- und Sulfitverbindung. Das Farbspektrum dieses Farbstoffes ist dabei weit gefächert und reicht von den viel genutzten Brauntönen bis hin zu gelb, ocker, orange und schwarzen Färbungen. Die Eisenoxidpigmente für Lebensmittel werden oft auch durch eine gezielte Eisen/Sauerstoffreaktion erzeugt, oder durch klassische Ausfällung im chemischen Prozess. Dabei entstehen nicht selten Milliarden Kleinstpartikel, teilweise auch auf Nanogröße.

Sind Eisenoxide E 172 ungesund?
Eisenoxide sollen nicht ungesund sein, da sie vom Körper nicht aufgenommen werden und auch nicht als Mineral in Form von für die Gesundheit benötigten Eisen verwertbar sind. Da die verwendeten Eisenoxide teils in einer Nanopartikelgröße mit sehr großer Menge existieren und verwendet werden können, ist bisher noch nicht vollständig geklärt ob nicht doch diese winzigen Partikel im Körper bleiben und dort gesundheitlich negative Auswirken haben könnten.

Die Verwendung von Eisenoxiden in Lebensmitteln und Getränken
Eisenoxide werden nicht nur in Lebensmitteln eingesetzt, sondern finden sich auch in vielen Medikamenten wieder, insbesondere  zur Farbgebung in Pillen, Kapseln oder auch in Dragees. Ansonsten dürfen sie in allen Lebensmitteln eingesetzt werden, welche uneingeschränkt den Einsatz von Farbstoffen zulassen. Diese sind unter anderem:

  • Konditoreiwaren
  • Süßwaren
  • Oliven (siehe auch der Unterschied zwischen schwarzen und grünen Oliven)
  • Fleischprodukte
  • Käserinden
  • Wursthüllen
  • Pasteten
  • Garnelen (Lassen diese rötlicher wirken)
  • In Lachsprodukten (Ebenfalls zur gezielten Verstärkung der Rotfarbtöne)

Was geschieht mit Eisenoxiden im Körper?
Nach aktuellem Stand der Forschung, wird E 172 vom Körper unverdaut wieder ausgeschieden. Eine Erhöhung der Eisenzufuhr soll nicht bestehen. Unklar ist der mögliche Verbleib von Nanopartikeln im Körper


Kritik und Meinung zum Zusatzstoff Eisenoxide E 172
Eisenoxide gehören zu den eher harmlosen Farbstoffen, auch wenn ihre mögliche langfristigen Wirkungen auf den Körper durch die Verwendung von Nano-Farbpigmenten noch nicht ausführlich in Langzeitstudien untersucht wurde. Mir ist zumindest keinerlei Studie bekannt, welche ausführliche und entsprechende Ergebnisse dazu hat. Meiner Meinung nach sind Eisenoxide total überflüssig. Bei der Produktion von schwarzen Oliven, oder auch Garnelenprodukten, sind diese letztendlich auch nur eine legale Täuschung der Verbraucher. Nur wenige Menschen wissen, dass sie im Grunde nur gefärbte grüne Oliven kaufen, statt gute reife und frische Oliven. Auch sonst blasse Garnelenprodukte wirken dank E172 oftmals wieder schön rot. Auch echte Lachsprodukte, oder künstlich erzeugter Lachsersatz wird so farblich manipuliert.

Gibt es Grenzwerte bzw. ADI Werte für Eisenoxide?
E 178 hat keinen empfohlenen ADI Grenzwert und kann ohne Beschränkungen der Höchstmengen eingesetzt werden.

Wie schmecken Eisenoxide?
Dazu sind mir leider keine Daten bekannt, ich vermute leicht metallisch und bitter. Die verwendeten Mengen dürften allerdings kaum aus einem Endprodukt herauszuschmecken sein

Sind Eisenoxide offiziell als bedenklich oder kritisch eingestuft?
Von offizieller Seite aus gibt es keine Bedenken für die Gesundheit durch den Verzehr von Eisenoxiden

Sind Eisenoxide E 172 vegan oder vegetarisch?
Ja Eisenoxide sind rein chemisch/mineralisch hergestellt worden und für Vegetarier als auch Veganer geeignet.


Fazit:
Eisenoxide geben den Produkten vor allem schwarze und braune Farbgebungen, welche durch den gezielten Einsatz von Titandioxid (E171) verändert werden können. Dabei wirkt der zugesetzte weiße Farbstoff erhellend auf die Grundfarben der Eisenoxide. Bei E172 handelt es sich um rein optische Produktkosmetik. Wenn ich ein Alternativprodukt ohne E 172 zur Auswahl habe, dann würde ich dieses bevorzugen. Zwar gelten Eisenoxide als unbedenklich, doch sind mir die Auswirkungen von Nanopartikeln auf die Gesundheit, vor allem langfristig noch zu wenig erforscht.

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Über Marco Eitelmann 105 Artikel
Ich schreibe hier ausführlich über Lebensmittelzusatzstoffe und kann dabei auf eine über 16 jährige Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und in der Lebensmittelproduktion zurückgreifen. Ich war zuständig für die Umsetzung der Hygiene- und HACCP Konzepte, den regelmäßigen Infektionsschutzbelehrungen, der Eigenproduktion sowie der Lebensmittelsicherheit meiner ehemaligen Thekenbereiche (Fisch/Käse/Salat/Sushi). Über die Jahre habe ich mich vor allem durch zusätzliche private Weiterbildung zum Experten für Ernährung, Gesundheit und Lebensmittelzusatzstoffe entwickelt.

2 Kommentare

    • Vielen Dank Suzi für diese informative Ergänzung!
      Eine wirklich heftige Studie, allerdings kann ich nicht erkennen ob die Partikelgröße von E 172 in Lebensmitteln genauso klein ist, wie die in den Kontrastmitteln für die Medizintechnik. Garantieren könnten mir das wohl allerdings wenn überhaupt nur wenige Hersteller, ich habe nichts über die gesetzlich festgelegte Partikelgröße von Teilchen des Eisenoxids für Lebensmittel im Netz gefunden. Eine Sicherheit ob nicht doch einmal Nanoteilchen ins Essen wandern kann wohl auch nicht zu 100 Prozent gegeben werden..

      LG
      Marco

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