Zusatzstoff Echtes Karmin E 120

Echtes Karmin* ist vielseitig Nutzbar, es ist wesentlich unbedenklicher als seine vielen synthetischen Alternativen z.B. in Form von Azofarbstoffen. Trotzdem sollte man auch bei diesem natürlichen Farbstoff unter bestimmten Umständen Vorsicht walten lassen, denn ganz so unbedenklich wie z.B. rote Rüben- oder Paprikaextrakt ist auch dieser Stoff in Einzelfällen nicht. Wichtig ist beim Kauf besonders darauf zu achten, das kein Aluminium zu diesem Naturstoff hinzugegeben wurde, z.B. bei Backwarenverzierungen, Glasuren und anderen Produkten in denen die Kombination zu finden sein könnte.

Beitrag aktualisiert am 9. Juli 2019 von Marco Eitelmann

Aus was besteht Karmin?
Die Herstellung von Lebensmittelzusatzstoff E 120
Der natürliche Zusatzstoff Karmin (Karminsäure, Karminrot, Cochenille) ist tierischen Ursprungs und wird aus den befruchteten Weibchen der Cochenilleschildläusen gewonnen, welche auf einer bestimmten Kaktusart in Mittel-und Südamerika leben. Hierzu werden sie getrocknet und unter Schwefelsäure ausgekocht und der Farbstoff extrahiert. Um 50 gr. Karmin zu erhalten, benötigt man 1 Kilogramm Cochenille. E120 ist licht- und hitzebeständig, sowie stabil gegenüber Fruchtsäuren und färbt je nach Säuregehalt (ph Wert) leicht bis leuchtend rot. Da echtes Karmin nur in einem aufwändigen Produktionsverfahren hergestellt werden kann, wird es heute oft künstlich erzeugt (Cochenillerot A, E 124) und gehört dann zu der meist sehr bedenklichen Gruppe der Azofarbstoffe.

Ist Karmin E 120 ungesund?
Der Farbstoff kann in seltenen Fällen bei empfindlichen Personen allergische Reaktion zur Folge haben, der in Atemwegsbeschwerden, Hautausschlägen, Nesselsucht einhergeht, vor allem wenn schon eine Allergie gegen Salicylsäure und/oder Benzoesäure (E210) besteht. Auch Fälle von anaphylaktischen Schocks sind bekannt. E 120 kann produktionsbedingt auch Aluminium enthalten, dieses Metall steht im Verdacht Alzheimer, Demenz und Parkinson zu begünstigen. Wenn man echtes Karmin einatmet kann es Asthma-Anfälle auslösen.

Die Verwendung von Karmin in Lebensmitteln und Getränken
E 120 wird nur für bestimmte Nahrungsmittel eingesetzt. Diese Produkte sind z.B.

  • Fruchtzubereitungen
  • Konfitüre und Marmelade
  • Spirituosen und Weine
  • Essbare Rinde für Wurst und Käse
  • Süßwaren
  • Rot geäderter Käse

Darüber hinaus wird echtes Karmin zum färben von Kosmetikartikeln verwendet. Auch in der Pharmaindustrie und zur Farbgebung von Textilien findet es Verwendung.


Was geschieht mit Karmin im Körper?
Bei gesunden Menschen wird das natürliche und aluminiumfreie Karmin einfach vom Körper wieder abgebaut bzw. ausgeschieden. Durch evtl. Aluminiumanteile in Karmin könnte es bei häufigem Verzehr Parkinson, Demenz oder Alzheimer fördern. Auch durch das Einatmen von E 120 kann man schwere Atemwegsprobleme bekommen. Außerdem sind Fälle von allergischen Reaktionen bis hin zur Anaphylaxie bekannt.

Kritik und Meinung zum Zusatzstoff Karmin E 120
Ob es sinnvoll ist Milliarden Blattläuse zu töten und dann chemisch zu behandeln um Karmin zu erzeugen sei mal dahingestellt. Bis auf wenige Nebenwirkungen gehört dieser Farbstoff noch zu den harmloseren Vertretern seiner Art. Größere gesundheitliche Probleme durch Karmin sollten bis auf die angesprochenen Ausnahmen in der Regel nicht auftreten. Leider muss nicht gekennzeichnet sein, ob Aluminiumpartikel enthalten sind oder nicht , ein Grund warum ich Karmin in der Ernährung meide. Aus gesundheitlichen Gesichtspunkten ist Karmin allerdings dem Azofarbstoff Cochenillerot A (E 124) vorzuziehen.

Gibt es Grenzwerte bzw. ADI Werte für Karmin E 120?
Der ADI Wert liegt für E 120 bei 5mg/kg Körpergewicht

Wie schmeckt Karmin?
Der Farbstoff Karmin E 120 hat nach meinen Informationen keinen nennenswerten Eigengeschmack

Ist Karmin offiziell als bedenklich oder kritisch eingestuft?
Nein, von offizieller Seite gilt Karmin als ungefährlich sollte aber nicht zu häufig verzehrt werden.

Ist Karmin E120 vegan oder vegetarisch?
Da es sich bei Karmin um einen Farbstoff tierischen Ursprungs handelt ist er für Veganer und Vegetarier nicht geeignet.


Fazit:
Insgesamt ist Karmin ein eher harmloser (halb) natürlicher Farbstoff. Der Farbstoff selbst ist natürlichen Ursprungs, die Verarbeitung um ihn aus den Blattläusen zu „quetschen“ allerdings nicht. E 120 ist weder besonders ungesund, noch gesundheitlich förderlich, zumindest dann nicht, wenn er kein Aluminium enthält. Durch seine aufwendige Herstellungsart und die immense Menge tierischen Ausgangsmaterials, ist der Farbstoff recht teuer und wird leider immer häufiger durch das ungesunde und stark bedenkliche Cochenillerot A E124 ersetzt.

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Über Marco Eitelmann 105 Artikel
Ich schreibe hier ausführlich über Lebensmittelzusatzstoffe und kann dabei auf eine über 16 jährige Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und in der Lebensmittelproduktion zurückgreifen. Ich war zuständig für die Umsetzung der Hygiene- und HACCP Konzepte, den regelmäßigen Infektionsschutzbelehrungen, der Eigenproduktion sowie der Lebensmittelsicherheit meiner ehemaligen Thekenbereiche (Fisch/Käse/Salat/Sushi). Über die Jahre habe ich mich vor allem durch zusätzliche private Weiterbildung zum Experten für Ernährung, Gesundheit und Lebensmittelzusatzstoffe entwickelt.

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