Zusatzstoff Rosmarinextrakt E 392

Rosmarin bildet die Basis des späteren Rosmarinextraktes. Mit dem leckeren, herzhaften und frischen Geschmacks des Rosmarinstrauches und dessen Blättern hat E392 jedoch nichts mehr gemein, es schmeckt streng und bitter und wird daher nur in sehr geringen Mengen als Zusatzstoff angewendet. Wer den feinen Geschmack des Rosmarins in seine Küche bringen möchte, für den empfiehlt sich also die natürliche Variante frischer Rosamarinzweige, oder eines guten Bio Rosmarin* in Gewürzform.

Beitrag aktualisiert am 22. August 2019 von Marco Eitelmann

Aus was besteht Rosmarinextrakt?
Die Herstellung von Lebensmittelzusatzstoff E 392
Rosmarinextrakt oder auch Carnesol, Carnosinsäure oder Salvin genannt, wird in der Lebensmittelindustrie als Konservierungs- und Antioxidationsmittel eingesetzt. E 392 wird mittels Chemikalien wie Ethanol, Hexan und Azeton aus den Rosmarinblättern extrahiert. Weil das Extrakt jedoch so einen starken Eigengeschmack aufweist, werden die Aromen fast vollständig entzogen. Der eher irreführende Name Rosmarinextrakt ist kein natürlicher Aromastoff sondern ein bitter schmeckendes, gelbes Pulver auf chemischer Basis. Die wichtigsten Bestandteile von E 392 sind Carnesol und Carnosinsäure, welche auch eine antimikrobielle Wirkung gegen Stahhylococcus aureus Bakterien vorweisen.

Ist Rosmarinextrakt E 392 ungesund?
Rosmarinextrakt dient in erster Linie nicht zur Aromatisierung mit einem frischen und leckeren Rosmaringeschmack, sondern zur Konservierung und zum Schutz gegen Oxidation und Verfärbung der Lebensmittel. Es schmeckt sehr streng und bitter und wird daher nur in sehr geringen Mengen beigemischt. Eine negative Auswirkung auf die Gesundheit ist dabei offiziell nicht zu befürchten, zumindest nicht wenn man nicht allergisch auf die enthaltenen Rosmarinbestandteile reagiert.

Die Verwendung von Rosmarinextrakt in Lebensmitteln und Getränken
Das Extrakt aus den Rosmarinblättern kommt recht häufig vor und wird in der Lebensmittelindustrie in einem breiten Produktspektrum eingesetzt. Es ist zum Beispiel wiederzufinden in:

  • Schmalz
  • Bratöle und Fette
  • Geflügel, Schaf, und Schweinefett
  • Kaugummi
  • Würzmittel
  • Senf
  • Brotaufstriche
  • Saucen
  • Suppen
  • Brühe
  • getrocknete Kartoffelprodukte
  • Tiefkühlpizza
  • E 392 findet auch Verwendung als Aromastoff (Bitterstoff) und wird Tierfutter zugesetzt.

Was geschieht mit Rosmarinextrakt im Körper?
E 392 wird mit seinen Bestandteilen von einem gesunden Körper wieder ausgeschieden. Der Verzehr gilt als unbedenklich.


Kritik und Meinung zum Zusatzstoff Rosmarinextrakt E 392
Der Rosmarin muss zunächst chemisch behandelt werden, um an die eigentlich wichtigen Stoffe des späteren Rosmarinextraktes für die Konservierung von Lebensmitteln zu kommen. Nach der Behandlung hat es mit der Ursprungsform nicht mehr viel gemein, der Gesundheitswert ist im eigentlichen Sinne nicht mehr vorhanden, da alle wichtigen Pflanzenstoffe und Vitamine zerstört wurden. Jedoch ist der daraus entstehende Zusatzstoff noch ein relativ naturnahes Konservierungsmittel ohne mir bekannte negative Auswirkungen auf die Gesundheit, was ihn vielen anderen rein synthetischen Stoffen meiner Meinung nach vorziehen lässt.

Gibt es Grenzwerte bzw. ADI Werte für Rosmarinextrakt?
Für Rosmarinextakte wurde noch kein ADI Wert festgelegt.

Wie schmeckt Rosmarinextrakt?
Rosmarinextrakt schmeckt bitter.

Ist Rosmarinextrakt offiziell als bedenklich oder kritisch eingestuft?
Laut offizieller Angaben Rosmarinextrakt gilt als unbedenklich.

Ist Rosmarinextrakt E 392 vegan oder vegetarisch?
Da Rosmarinextrakt ein künstlich hergestellter Lebensmittelzusatzstoff auf Basis eines rein pflanzlichen Ausgangsproduktes ist, ist es für Veganer und Vegetarier geeignet.


Fazit:
Rosmarinextrakt ist vielen anderen Konservierungsstoffen und Antioxidationsmitteln auf rein chemischer Basis definitiv vorzuziehen, da es zu den eher harmlosen und unbedenklichen Zusatzstoffen gehört. Zwar wird es chemisch aus den Rosmarinblättern extrahiert, jedoch anschließend von den Lösungsmitteln wieder getrennt. Die Ausgangsprodukte waren schon vorher in natürlicher Form im Rosmarin enthalten.

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Über Marco Eitelmann 105 Artikel
Ich schreibe hier ausführlich über Lebensmittelzusatzstoffe und kann dabei auf eine über 16 jährige Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und in der Lebensmittelproduktion zurückgreifen. Ich war zuständig für die Umsetzung der Hygiene- und HACCP Konzepte, den regelmäßigen Infektionsschutzbelehrungen, der Eigenproduktion sowie der Lebensmittelsicherheit meiner ehemaligen Thekenbereiche (Fisch/Käse/Salat/Sushi). Über die Jahre habe ich mich vor allem durch zusätzliche private Weiterbildung zum Experten für Ernährung, Gesundheit und Lebensmittelzusatzstoffe entwickelt.

3 Kommentare

  1. Ich beschäftige mich mit der Herstellung eines veganen Dressings Sylter Art. Um ein schnelles ranzig werden des eingesetzten Sonnenblumenöls zu verhindern, kann ich mir vorstellen, Rosmarinextrakt einzusetzen. Wie hoch sollte die Einsatzmenge sein, um den gewünschten Effekt zu erhalten.
    MfG

    • Hallo Wolfgang,

      ich war zwar in der Nahrungsmittelproduktion tätig, bin jedoch kein Lebensmittelchemiker. Von daher kann ich Dir diesbezüglich keine passende Auskunft geben.

      LG
      Marco

  2. Leider kann ich die Meinung bzw. Einschätzung zur Unbedenklichkeit nicht teilen.
    Nach einem sehr langen Leidensweg fand ich endlich heraus, dass v.a. Rosmarin- und andere Gewürzextrakte meine heftigen Migräneattacken auslösen, die ich mehrmals pro Woche bekam!
    Ebenso Paprikaextrakt, das sehr vielen Produkten als Farbstoff zugesetzt wird, aber auch noch diverse andere E-Stoffe.

    Diese Namen suggerieren eine Natürlichkeit dieser Stoffe, die den Verbraucher täuschen und gewissermaßen in Sicherheit wiegen. Bei Benzoesäure z.B. wird man schon eher misstrauisch, aber wer vermutet schon etwas chemisch-denaturiertes, wenn er nur ‚Gewürzextrakt‘ liest? Ich habe mir jedenfalls lange Zeit nichts böses dabei gedacht.

    Ich bin nun unheimlich erleichtert darüber, durch langwierige (und leidvolle) Erfahrung und Beobachtung endlich die Auslöser für viele qualvolle Tage entdeckt zu haben. Somit kann ich diese nun meiden und die Attacken verhindern.
    Ich prüfe bei jedem Einkauf jedes Etikett der Waren, sogar diejenigen, die ich regelmäßig kaufe. Den oft „ver(schlimm)bessern“ Hersteller ihre Rezepturen, und schon mehrmals bezahlte ich mein Vertrauen in ein bis dato verträgliches Produkt mit einem Tag verschenkter Lebenszeit, den ich krank im Bett verbringen musste.

    Leider wird dieser Müll in immer mehr Produkten verwendet, so dass es fast unmöglich ist, in normalen Supermärkten noch z.B. Wurstprodukte, Bratwurst, Knabberartikel usw. zu finden, die nicht damit verseucht sind.
    Andererseits bin ich dadurch gezwungen, auf die meisten Fertigprodukte zu verzichten, was meiner Gesundheit letztendlich natürlich zugute kommt.

    Ich kann nur jedem, der nach Ursachen für seine gesundheitlichen Probleme sucht und bei Ärzten nicht weiterkommt, empfehlen, sich diese detektivische Arbeit zu machen um zu sehen, ob es evtl. an irgendwelchen Zusatzstoffen liegen könnte.

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