Zusatzstoff Indigotin E 132

Indigotin E132 ist in den allermeisten Fällen künstlich hergestellt worden, seine Farbwirkung ist ähnlich des Brillantblau FCF. Heidelbeeren wären hier als natürliches und gesundes Färbemittel eine gute Alternative. Gerade zusammen mit Magnesiumcitrat* bekommt man so ein wunderbares dunkles und völlig natürliches Blau hin, um z.B. Ostereier zu färben, siehe Foto.

Beitrag aktualisiert am 12. Juli 2019 von Marco Eitelmann

Aus was besteht Indigotin?
Die Herstellung von Lebensmittelzusatzstoff E 132
Der mit genetisch veränderten Mikroorganismen hergestellte Lebensmittelfarbstoff  E 132 ist ein synthetisch hergestellter, fester, dunkelblauer Farbstoff. Indigotin (Indigokarmin, Acid Blue 74)  ist verwandt mit dem natürlichen Indigo der aus der Indigopflanze gewonnen wird und färbt Lebensmittel dunkelblau. E 132 ist wasserlöslich und hitzebeständig, während sich das echte Indigo nur sehr schwer in Wasser lösen lässt. Der lichtempfindliche Farbstoff wird auch benutzt um andere Farbtöne herzustellen z.B mit Chinolingelb (E104) zur Grünfärbung. Indigotin kann gentechnisch veränderte Mikroorganismen als Produktionsbasis haben und evtl. Aluminium enthalten.

Ist Indigotin E 132 ungesund?
Indigotin wird überwiegend unverdaut wieder aus dem menschlichen Organismus ausgeschieden und gilt als unbedenklich. In seltenen Fällen kann E 132 allergieähnliche Symptome hervorrufen wie z.B Nesselsucht. Schädliche Wirkungen sind bisher nicht verzeichnet, in Tierversuchen wurde jedoch bekannt, das Indigotin mit Beteiligung von Natriumnitrit zu krebserregenden Nitrosaminen umgewandelt werden kann. Auch das evtl. vorhandene Aluminium ist für die Gesundheit nicht förderlich.

Die Verwendung von Indigotin in Lebensmitteln und Getränken
Nahrungsmittel mit dem Lebensmittelfarbstoff E 132 zu färben ist nur bei bestimmten Produkten zulässig und darf auch nicht in unbegrenzter Höhe erfolgen. Diese Lebensmittelgruppen sind:

  • Süßigkeiten
  • Speiseeis
  • Desserts
  • Glasuren
  • Dragees
  • Liköre
  • Alkoholfreie Getränke

Indigotin ist auch zur Färbung von Arzneimitteln, Kosmetika und Textilien zugelassen.

In  Bio-Lebensmittel darf dieser Farbstoff nicht verwendet werden.


Was geschieht mit Indigotin im Körper?
Falls Aluminium bei der Herstellung von Indigotin genutzt wurde, kann es bei häufigem Verzehr die Parkinsonkrankheit, Demenz oder Alzheimer fördern. Beim Menschen wurde durch reines E132 allerdings noch keine schädliche Wirkung zu 100 Prozent nachgewiesen, es wird einfach wieder vom Körper ausgeschieden.

Kritik und Meinung zum Zusatzstoff Indigotin E 132
Indigotin färbt zweifelsohne Lebensmittel in ein schönes tiefes Blau, so wie es natürliche Farbstoffe mit demselben Kostenaufwand nicht hinbekommen würden. Es ist einfach viel billiger als echtes Indigo oder natürliche Anthocyane aus Blaubeeren, oder Brombeeren. Nutzt man das künstliche Indigotin, dann muss man ggf. Risiken die noch nicht erforscht wurden auf sich nehmen, denn künstliches Indikotin ist dem natürlichen Indigofarbstoff nur ähnlich, nicht aber identisch.

Gibt es Grenzwerte bzw. ADI Werte für Indigotin E 132?
Der ADI Wert für Indigotin liegt bei 5mg/kg Körpergewicht.

Wie schmeckt Indigotin?
E 132 hat keinen bekannten Eigengeschmack.

Ist Indigotin offiziell als bedenklich oder kritisch eingestuft?
Indigotin E132 gilt von offizieller Seite aus als unbedenklich und kann bedenkenlos verzehrt werden.

Ist Indigotin  E132 vegan oder vegetarisch?
Der Stoff ist vegan. Da Indigotin aber gentechnisch veränderte Mikroorganismen beim Produktionsprozess umfassen kann, ist dieser Farbstoff für Veganer, die den Tod dieser Lebewesen nicht akzeptieren wollen nicht geeignet. Typische Veganer und Vegetarier ohne diese sehr strenge Auslegung können wiederum E 132 ethisch und moralisch bedenkenlos zu sich nehmen.


Fazit:
E132 gehört zu den eher harmlosen künstlichen Farbstoffen. Bemüht man die Suchmaschine, dann findet sich recht wenig stark Negatives in Sachen Gesundheitsschädigung, oder potentielle Risiken zu diesem Farbstoff. Persönlich verwenden würde ich ihn allerdings trotzdem nicht und stets natürliche Substanzen vorziehen, auch wenn sie an die Farbstärke von E132 meist nicht heranreichen. Das Essen sieht auf jeden Fall mit Indigotin sehr unnatürlich aus, in Kombination mit Chinolingelb entsteht ein ebenso unnatürliches grün.

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Über Marco Eitelmann 105 Artikel
Ich schreibe hier ausführlich über Lebensmittelzusatzstoffe und kann dabei auf eine über 16 jährige Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und in der Lebensmittelproduktion zurückgreifen. Ich war zuständig für die Umsetzung der Hygiene- und HACCP Konzepte, den regelmäßigen Infektionsschutzbelehrungen, der Eigenproduktion sowie der Lebensmittelsicherheit meiner ehemaligen Thekenbereiche (Fisch/Käse/Salat/Sushi). Über die Jahre habe ich mich vor allem durch zusätzliche private Weiterbildung zum Experten für Ernährung, Gesundheit und Lebensmittelzusatzstoffe entwickelt.

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